DRM verhindert nur eins: Käufer!
Wir haben für unsere CDs bezahlt, also lasst sie uns auch auf dem Rechner abspielen! Wir haben auch für unsere iTunes-Tracks bezahlt, jetzt lasst sie uns auch auf den Player laden, den wir wollen!
Anstatt dass ihr uns für unser Geld ein Produkt liefert, mit dem wir die enthaltene Musik hören können, wo wir wollen, schiebt ihr uns Schadprogramme auf den Rechner. Anstatt dass ihr ordentlich getaggte, hochwertige MP3s gleich mit auf die CD presst, nervt ihr uns mit kastrierten Medienplayern, damit bloß niemand versucht, eure 128kBit-Formate zu rippen. Wir wollen den Kram gar nicht. Wenn wir CDs wollen, dann wollen wir standardkonforme CDs, die in allem laufen, was einen CD-Einschub hat. Denn dafür geben wir euch unser Geld.
Und wenn ihr nach all den Jahren noch nicht verstanden habt, dass kein einziges DRM der Welt bisher verhindert hat, dass die Daten auch im Netz landen – in besserer Qualität, wie ihr sie zustandebekommt, weil überall lauffähig – dann ist euch nicht zu helfen.
Ein wenig Hintergrund:
Seit Jahren machen sich die Un-CDs in den Regalen breit: CDs, die nicht den gültigen Standards entsprechen und am Rechner nicht auszulesen und oft auch nicht abzuspielen sind. Un-CDs haben schon Apple-Rechner zum Einfrieren gebracht, Un-CDs laufen in vielen Geräten – Autoradios, beispielsweise – nicht. Rippen lassen sie sich, ein wenig Aufwand vorausgesetzt, alle – nur ist das inzwischen offiziell verboten. Sony setzte dem Kopierschutzwahn letzten Herbst die Krone auf: CDs mit bestimmten Kopierschutztechniken installierten ohne Vorwarnung versteckte Software auf dem Rechner des Käufers und rissen Sicherheitslücken auf. Sony wurde mehrfach für ihr Rootkit verklagt, Patches und Deinstallationsprogramme ließen wochenlang auf sich warten. Währenddessen wurde auf Druck der Industrielobby das Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen unter Strafe gestellt, die Folge sind absurde Zensurmaßnahmen und Abmahnwellen im Internet, weil Links auf Seiten mancher Hersteller verboten wurden. Nutzen der Aktion: keiner.
Kopierschutz verhindert keine einzige Kopie. Folgen der kastrierten CDs: Verärgerte Kunden, die gekaufte und bezahlte Musik auf zahlreichen Geräten nicht abspielen können und beim Erzeugen oder Beschaffen funktionierender Kopien fürs Abspielen auf dem Rechner, dem mp3-Player oder dem Autoradio kriminalisiert werden.
[…] In dieser Kampagne geht es darum, den Menschen aufzuzeigen, wie sehr sie in Bezug auf ihre Rechte am gekauften Produkt über den Tisch gezogen werden. Zudem bekommen wir als Kunden und Konsumenten auch noch den schwarzen Peter für die Unfähigkeit von Unternehmen untergeschoben, denen es auch nach Jahren nicht gelungen ist, ein faires und gutes Produkt zu liefern. […]