Wir zahlen!

Bietet uns etwas dafür!

Eine CD kostet im Schnitt 17 Euro. Dafür bekommen wir dann Kopierschutz und Abspielfehler in zahlreichen Geräten. Wir zahlen im Jahr über 204 Euro Rundfunkgebühren, wir zahlen Gebühren für Webradios und Podcasts. Wir zahlen über 20 Euro für ein T-Shirt unserer Lieblingsband.
Wir zahlen Leermedien- und Geräteabgaben, wenn wir Rohlinge, Player, Rechner, Drucker und Scanner kaufen. Für einen PC mit gängiger Ausstattung zahlen wir über 70 Euro Abgaben an die Verwerter, ohne dass auch nur ein Rohling gebrannt wurde. 7,50 Euro für jeden Brenner, 2,50 für jeden mp3-Player, sieben Cent für jeden Rohling zahlen wir für die Kopien, die ihr uns dann verbietet zu erstellen.

Und das ist den Verwertern noch immer nicht genug – dabei werden die Rechte, die wir damit erwerben, immer weiter beschnitten. Wir zahlen Abgaben, auch wenn wir unsere Rechte gar nicht wahrnehmen dürfen und uns das Kopieren verboten wird.

Wir zahlen immer teurere Konzerttickets und T-Shirts, Merchandisingartikel, wir kaufen sogar eure überteuerten Klingeltöne. Wir zahlen fünf Euro für wässriges Bier auf den Konzerten, wovon ihr wiederum eure Aufführungsgebühren abbekommt.

Und wer einen Song im Netz anbietet, verursacht eurer Rechnung nach 10.000 Euro Schaden und soll euch zumindest vierstellige Summen an „Schadenersatz“ in den Hals werfen.

Euch geht es noch viel zu gut!

Die IFPI vermeldet 2005 1,74 Milliarden Euro Umsatz mit Tonträgern und Musik – obwohl sie das Internet jahrelang komplett verschlafen hat. Der Downloadmarkt und die Umsätze mit Klingeltönen haben sich trotz DRM und überteuerten Preisen mehr als verdoppelt.

Zu den offiziellen Umsätzen mit Tonträgern kommen zahlreiche andere Einnahmequellen hinzu – die Musikwirtschaft in Deutschland macht alleine in ihren Kernbereichen Umsätze von 5,8 Milliarden Euro, insgesamt ist der Markt über 23 Milliarden Euro schwer. Die GEMA verbuchte im letzten Jahr wieder neue Rekordeinnahmen: 823 Millionen nahm der Verwerter ein, unter anderem über Abgaben auf Geräte und Leermedien. Der Herstellungspreis beispielsweise von CD-Rohlingen verdoppelt sich von 7 Cent auf 14: die GEMA schlägt 7 Cent Gebühren auf jede leere CD auf, auf leere DVDs gar 18. Egal, was darauf gebrannt wird.

Beim Kauf eines PCs geht mehr Geld an die Industrie, als der durchschnittliche CD-Käufer im Monat ausgibt – 21 Euro, ohne dass auch nur ein Titel aufgenommen oder ein Tonträger gepresst werden muss.

Ein Haushalt mit drei Rechnern bringt den Verwertern 210 Euro. Mehr als ein Jahresumsatz eines guten CD-Käufers kostete eine Karte der letzten Madonna-Tournee – bis zu 250 Euro. Bereits 2002 verdienten die 35 größten Acts siebeneinhalb mal mehr Geld mit Konzerten als mit CD-Verkäufen.

Der Tonträgermarkt ist ein kleiner Teil einer großen Branche, die mit uns als Kunden beste Geschäfte macht.

Wir haben bezahlt – und jetzt her mit der Musik!

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